Exkursion des WPF Musik und Theater zum Theater in Mainz

Am 6.7.2023 machte das WPF ,,Musik und Theater‘‘ einen Ausflug – Verzeihung! Eine BILDUNGSREISE zum Staatstheater Mainz. Wir fuhren mit dem Zug nach Mainz und nachdem wir eine Weile durch die Innenstadt geirrt waren, eröffnete sich für uns der Blick auf das riesige Theater. Das Gebäude hatte eine Fassade aus rotem Stein und gigantische Fenster. Nach einigem Staunen und vielen Fotos teilte uns Frau Stütz, die zusammen mit Frau Holdenried den Ausflug leitete, mit, dass wir nun 30 Minuten Zeit hätten, den Geschäften, die den Gutenbergplatz, an dem das Theater steht, einrahmen, einen Besuch abzustatten. Nach den 30 Minuten, die natürlich viel zu kurz gewesen waren, fanden wir uns wieder vor dem Theater ein. Und nach einigem Warten betraten wir endlich das Gebäude. Nachdem uns eine Mitarbeiterin begrüßt hatte, liefen wir mehrere Treppen nach oben und standen plötzlich im Foyer. Der Raum war unverkennbar eine Baustelle, wie, wie wir gleich feststellen würden, auch große Teile des restlichen Theaters. Im Kontrast zu den nicht ganz fertig gestrichenen Wänden, dem Staub auf dem Boden und den an die Wand gelehnten Brettern, hingen von der Decke herab riesige Kronleuchter, die das Licht aus den Fenstern wunderbar reflektierten. Dennoch wurde hier aus der Situation das Beste gemacht, wie man an dem an die Wand gepinseltem Spruch ,,Durch den Staub zu den Sternen‘‘ und an den unzähligen schwarz-weiß Fotografien von Schauspieler:innen, Tänzer:innen und Opernsänger:innen erkennen konnte, die an der Wand hingen.

Nach einer kleine Vorstellungsrunde folgten wir unserer Führerin in einen dunklen, engen Flur. Nach einiger Zeit wurde der Gang breiter und auf einmal standen wir in der riesigen Theaterhalle. Die Bühne war viel größer als wir sie uns vorgestellt hatten und auch die Sitzreihen auf verschiedenen Stockwerken schienen ins Unendliche zu gehen. „Ungefähr 1000 Plätze“, beantwortete uns die Führerin unsere ungestellte Frage. „Und 700“ – sie legte eine kurze Pause ein, da das Klopfen eines Hammers – denn auch hier wurde gewerkelt – ihre Ausführung unterbrach. „Und ungefähr 700 Scheinwerfer“, beendete sie ihren Satz, nachdem das Geräusch verklungen war. Nach vereinzelten Fragen und einigen Erklärungen, warfen wir einen letzten Blick auf die Bühne und betraten einen weiteren Gang, der dem, den wir gerade verlassen hatten, aufs Haar genau glich. Uns eilten einige Menschen entgegen und dann wurde eine Tür geöffnet und wir standen auf genau der Bühne, die wir eben noch vom Zuschauerraum aus bewundert hatten. Geschäftig liefen Menschen hin und her, Bühnenbilder wurden an die Seite geschoben, eiserne Gestelle von einem zum anderen Ort transportiert und wir hatten das ungute Gefühl, im Weg zu sein. Trotzdem blieben wir stehen und beobachteten das rege Treiben. Wir entdeckten bunt bemalte Bühnenbilder und einige Requisiten, wie ein Pferd und eine Zeitmaschine.

Und ehe wir es uns versahen, gingen wir auch schon wieder einen dunklen Flur entlang. Vorbei an Requisiten wie Teppichen, Möbeln und Uhren, vorbei an einigen Mitarbeitern und fanden wir uns zwischen hunderten von Kleidungsstücken wieder. Da waren gewöhnliche Jacken und Hosen, feine Jacketts, wild gemusterte Kleider, Polizei-, Feuerwehr- und Krankenwagenuniformen, aufwendige Kostüme für Soldaten, weiße Ritter, sowie Zauberer und Hexen und scheinbar 100.000.000 unterschiedlicher Schuhe. Nun gut, 100.000.000 ist vielleicht etwas übertrieben, denn wie uns die Führerin mitteilte, gab es „nur“ ca. 40.000 Kleidungsstücke in der Garderobe. Allerdings kommen ständig neue hinzu, die in der lichtdurchfluteten Schneiderei, an der wir ebenfalls vorbeigingen, geschneidert wurden. Hier gab es wirklich alles! Vom einfachen Lumpen, zum barocken Kleid, das mit echtem Blattgold bearbeitet war. Staunend gingen wir an Kleiderständern und Schränken vorbei, bis wir wieder in einem neuen Treppenhaus landeten.

„Das ist ja zum Verirren,“ murmelte eine Schülerin. „Da hast du recht,“ sagte die Führerin, die das gehört hatte. „Ich arbeite nun schon einige Jahre hier und trotzdem öffne ich manchmal eine Tür und denke: Wo bin ich denn hier gelandet?“ Schon von Weitem konnte man erahnen, wo wir als Nächstes hinkommen würden. Denn schon hier roch man den wohltuenden Geruch nach Holz. Und richtig! „Willkommen in der Schreinerei,“ sagte die Führerin, während sie eine kleine, weiße Tür öffnete, die uns in einen Raum führte, in dem, wohin man auch blickte, nur Holz zu sehen war. Entgegen unseren Erwartungen war die Luft nicht erfüllt von Hämmern und Sägen. Im Gegenteil, es war mucksmäuschen still. Leise wurden hier gerade Konzeptzeichnungen für z.B. Bühnenbilder gemacht. Um die Arbeiter nicht zu stören, führte uns die Führerin leise in den nächsten Raum: die Malerei. Hier werden die Requisiten und Bühnenbilder bemalt, die unten in der Schreinerei gefertigt werden. „Eine unserer Hauptaufgaben hier ist es, Holz wie ein anderes Material, z.B. wie Marmor oder Fliesen aussehen zu lassen“, erklärte uns eine Mitarbeiterin. Dafür braucht man natürlich die perfekte Farbe, die ebenfalls hier gemischt wird. Wieder wurden wir durch eine kleine, weiße Tür geführt und plötzlich waren wir fast sieben Meter über dem Zuschauerraum auf einer kleinen schmalen Empore von der aus das Licht, während den Aufführungen, gesteuert wird.  Schnell weiter, denken sich einige, denn die Höhe ist schon beachtlich.

Und schon stehen wir wieder in einem Flur. Der ist jedoch ganz anders als die vorherigen, denn überall hängen Fotos von Menschen, die entweder abstrakt geschminkt sind oder aufwendige Masken tragen. Und dann stehen wir in dem Raum, in dem diese Fotos entstanden sind: die Maske. Hier arbeiten Maskenbildnerinnen und Maskenbildner, die die Schauspieler:innen entweder normal schminken, ihnen Masken und Perücken aufsetzen oder sie mit aufwendigen Make-up-Looks in Tiere, Pflanzen, Räuber und viele andere Figuren verwandeln. Nachdem gestaunt, eine Silikonhand herumgereicht und erklärt wurde, dass eine Perücke zu machen mehr als drei Tage dauert, gehen wir durch eine große Tür. Und vor uns eröffnet sich eine atemberaubende Aussicht. Wir blicken von einem großen Balkon aus auf den Dom mit einem strahlend blauen Himmel im Hintergrund. Viele Selfies werden geschossen, bis Frau Holdenried ein Gruppenbild ankündigt. Unter viel Gejammer und obwohl einige sich natürlich wieder zieren, werden ein paar Fotos geschossen, bis Frau Holdenried zufrieden ist. Kurz darauf stehen wir wieder im Foyer, wo alle ihre Sachen zusammenpacken und sich verabschiedet wird. Dann verlassen alle das Theater. Nach einem kurzen Marsch durch die Innenstadt sind wir wieder am Hauptbahnhof, wo sich einige etwas zu Essen holen und wir – hast du nicht gesehen – wieder im Zug nach Wörrstadt sitzen. Es war ein toller Tag!

Unser Ausflug zum Theater in Mainz

Am Donnerstag, den 06.07.2023 konnten wir um 12:00 Uhr das Theater in Mainz betreten. Wir wurden herzlich von einer Theaterangestellten Willkommen geheißen. Im Theater selbst konnten wir Bauarbeiten wahrnehmen. Die Führerin hatte uns erklärt, dass bei ihnen gerade Umbauungen und Renovierungen stattfinden würden. Nachdem sie uns ein paar Regeln erklärt hat, ging es auch schon in den Theatersaal. Es gibt noch einen kleineren Theatersaal, aber dieser befindet sich in dem Nebengebäude.

Der große Theatersaal war atemberaubend schön. Wir schauten den Arbeitern zu, die gerade das Bühnenbild für die Abendvorstellung angefertigt haben. Wir saßen im Zuschauerraum und durften Fragen stellen, z.B. bezüglich des Orchesters. An den Rändern der Ränge waren Monitore angebracht. Die Führerin erklärte, dass die Monitore dazu dienen, den Dirigent wiederzugeben, sodass das Orchester ihn in dem Orchestergraben, vor der Bühne, besser sehen können. Insgesamt gibt es 700 Scheinwerfer in dem Theater, diese können alle gleichzeitig betätigt werden. Inklusive der Ränge gibt es rund 1000 Sitzplätze.

Zunächst wurden wir auf die Seitenbühne geführt. Auf der Seite konnten wir dann besser erkennen, was auf der Bühne vor sich geht. Die Decke hängt 20 Meter über dem Boden. Von der Decke hängen Zugstangen, die mit bis zu 500 kg belastet werden können (z.B. mit Kulissen oder Requisiten). Bei den Vorstellungen sitzt auf der Seitenbühne der Inspizient, der sich im ganzen Gebäude über Funk verständigen kann, z.B. wenn es zu Notfällen kommt. Man kann ihn überall hören, außer im Zuschauerraum. Weiterhin gibt es auf der Bühne auch einen eisernen Vorhang, der als Brandschutz dient.

Als Nächstes wurde uns der Requisitenraum gezeigt. Im Kostümfundus gibt es rund 40.000 Kostüme. Das teuerste Kleid ist mit Blattgold verziert und hat einen Wert von über 5.000 Euro. Im Requisitenraum werden nicht nur Kostüme aufbewahrt, sondern auch Möbel und andere Sachen für das Bühnenbild.

Vom Requisitenraum ging es weiter in die Schneiderei, wo viele schöne Kostüme hergestellt werden. Die Schneiderei ist in zwei Teile aufgeteilt, in dem einen Teil werden Kostüme für Frauen und im anderen Teil für Männer hergestellt. Für diesen Beruf braucht man eine bestimmte Ausbildung. Vieles an den Kostümen kann man nicht mit der Nähmaschine machen, deswegen werden viele Sachen auch mit den Händen hergestellt. Die Entwürfe der Kostüme werden in die Schneiderei gebracht, die diese dann umsetzen kann.

In der Schreinerei waren überall Holzplatten, da dort das Hauptmaterial aus Holz besteht. Möbel werden dort geschreinert und Gerüste gebaut.

Als Nächstes wurden wir in die Malerei geführt, wo die Gemälde für die Kulissen gemalt werden. Die Malerei war sehr groß, da sie aus mehreren Teilen bestand, eine davon war die Farbküche, in der die Farben gemischt werden.

Danach wurden wir auf die Brücke geführt. Diese verläuft über den Rängen in dem großen Theatersaal. Dort hingen viele Scheinwerfer, Mikrofone und Lautsprecher. Auf der anderen Seite des Ganges befanden sich Regale mit verschieden farbigen Folien. Diese dienen dazu, die Bühne unterschiedlich farbig ausleuchtet.

Als Letztes ging es zu der Maskenwerkstatt, dort werden nicht nur Masken hergestellt, sondern auch Perücken und Anderes. Für die Perücken wird manchmal auch Echthaar benutzt. Eine Perücke herzustellen, ist sehr mühselig. Für eine Perücke braucht man nämlich 70 bis 80 Stunden. In der Maskenwerkstatt werden auch Hände und andere Gliedmaßen hergestellt, für Szenen wo zum Beispiel, bei denen eine Hand abgeschlagen wird.

Der Ausflug war sehr toll und lehrreich. Uns hat er sehr viel Spaß gemacht!

Verfasst von Leana Olivieri