Gemeinsame Spiel- und Sportmöglichkeiten für Kinder mit und ohne Beeinträchtigung 

Wörrstadt.    Wie fühlt es sich an, in einem Rollstuhl zu fahren? Wie kann man Hindernisse bewältigen? Wie gestaltet sich der Alltag im Rolli? Eindrücke „er-fuhren“ – im wahren Wortsinne – Schülerinnen und Schüler des Deutsch Stammkurses der Jahrgangsstufe 11 sowie der Klasse 5a der Georg-Forster-Gesamtschule Wörrstadt. Das Projekt „Die Schule rollt“, umgesetzt durch den TV Laubenheim, machte es möglich. Die Schulkinder erhielten Einblicke in die Bewegungsmöglichkeiten im Rollstuhl. Das Trainerteam vom TV Laubenheim, allen voran Jörg Köhler, selbst Sportlehrer an der IGS Nieder-Olm, informierte über Schwierigkeiten, gab Tipps und erklärte Details über das Rollstuhlfahren und entsprechende Verhaltensweisen. 

„Ich bin so froh, dass ich Jörg während der Fortbildungsreihe WIDIS (Wege in den inklusiven Sportunterricht) kennen gelernt habe und so auch auf das Projekt aufmerksam wurde.  Alle nehmen die „Hürden“ in Angriff, geben sich gegenseitig Tipps oder holen sich Expertenratschläge von ihren Rolli-fahrenden Mitschülern. Das ist für mich Inklusion“, erzählt Sportlehrerin Julia Mohr, die die Aktion an ihrer Schule ins Rollen brachte. „Von diesem Erlebnis profitieren unsere Schülerinnen und Schüler gleichermaßen, ob mit oder ohne Beeinträchtigung. Das sollte die Norm darstellen“, ergänzt Christian Eberle, Tutor der Klasse 5a. 

Bei ihrer Rolli-Testfahrt am Parcours erlebten die Schulkinder, was schon kleine Stufen oder Bordsteinkanten Menschen im Rollstuhl abverlangen. Sie staunten nicht schlecht, mit welcher Geschicklichkeit ihr Mitschüler Moritz – im Alltag auf einen Rollstuhl angewiesen – die Hindernisse bewältigte und zollten ihm gebührenden Respekt. „Ich hätte nie gedacht, dass man so viel Kraft braucht, um so eine Rampe hochzufahren“, stellte auch Schulleiterin Beate Derr nach ihrem Selbstversuch fest. 

Die heutige Veranstaltung war eine tolle Erfahrung, die einerseits einfach Spaß machte, aber andererseits auch sensibilisierte: „Wir überwinden gegenständliche Hürden unserer Lebenswelt und damit auch die in unserem Kopf“, war einhellige Meinung am Ende der Veranstaltung.

„Eigene Erfahrungen sammeln und ausprobieren – das ist gerade für Kinder und Jugendliche besonders wichtig. Positive Bewegungserfahrung stärkt die Entwicklung und das Selbstbewusstsein aller Kinder. Auch für die Lehrkräfte sind die Erfahrungen von großer Bedeutung“, sind die Projektinitiatoren überzeugt. Die Lehrkräfte erhalten nützliche Informationen rund um das gemeinsame Sporttreiben. „Durch die inhaltliche und finanzielle Unterstützung der Unfallkasse und des Behinderten- und Rehabilitationssport-Verbands Rheinland-Pfalz ist es uns möglich, das Projekt in die Schulen zu bringen und jungen Menschen den Spaß am Rollstuhlfahren aufzuzeigen. Wir möchten dazu beitragen, rollstuhlfahrende Kinder und Jugendliche im Regelsportunterricht einzubinden. Es ist einfach toll zu sehen, mit welcher Begeisterung die Kinder dabei sind und wie sich durch diese Art des Sportunterrichts neue Sichtweisen eröffnen“, erläuterte das Team vom TV Laubenheim.

Wer Interesse am Projekt „Die Schule rollt“ hat, findet weitere Informationen unter www.ukrlp.de, Webcode: b835.