Nach zwei erfolgreichen Besuchen in den USA war es in diesem Sommer endlich so weit: Zum ersten Mal kamen unsere Partner*innen der Pana High School aus den Vereinigten Staaten zu uns nach Wörrstadt. Somit konnte unsere GAPP-Austauschbegegnung 2024/25 durch den Rückaustausch endlich vervollständigt werden. Vom 23. Juni bis 6. Juli 2025 verbrachten unsere Gäste zwei abwechslungsreiche Wochen in ihren Gastfamilien, in der Schule und bei spannenden regionalen sowie internationalen Ausflügen.
Am Montagabend trafen unsere Austauschpartner*innen nach einem langen Flug endlich am Frankfurter Flughafen ein und wurden von ihren Gastgeschwistern bzw. Gastfamilien herzlich und lautstark in Empfang genommen. Die Wiedersehensfreude war groß, denn fast alle kannten sich bereits aus den USA.
Eine kurze Nacht später begann dann auch schon das Programm: Der erste Vormittag stand dabei ganz im Zeichen unserer GFG. Nach einer gemeinsamen Führung und einem Willkommensfrühstück begrüßte unserer Schulleiterin Frau Derr unsere Gäste offiziell und persönlich.
Am Nachmittag ging es anschießend direkt weiter nach Mainz ins ZDF, wo wir einen Blick hinter die Kulissen der Fernsehwelt werfen konnten – inklusive der spannenden Frage, wie Nachrichten und Shows überhaupt ins Fernsehen kommen.
Ein Höhepunkt der ersten Woche war sicherlich auch der Ausflug ins Mittelrheintal. Hier hatten wir die Chance, Burgen zu erkunden, das Niederwalddenkmal zu besuchen und einen Spaziergang durch Wiesen, Weinberge und Wälder zu unternehmen. Die Fahrten mit der Seilbahn, dem Sessellift und dem Schiff boten dabei atemberaubende Ausblicke auf die Weinberge und die malerische Landschaft entlang des Rheins.
Das erste Wochenende verbrachten die Gäste schließlich komplett in ihren Gastfamilien. Manche reisten bis nach Paris, andere unternahmen regionale Ausflüge u.a. nach Oppenheim, Frankfurt, Idar-Oberstein, Marburg, Worms, Heidelberg, Osthofen, Alzey und Köln oder verbrachten Zeit im neuen Zuhause mit ihren Gastfamilien. So entstanden viele persönliche Erinnerungen, die weit über das Schulprogramm hinausgehen.
Die zweite Woche startete mit einem Einblick in die Welt des rheinhessischen Weinbaus, der ein zentraler Bestandteil unserer Region ist. Bei einer Tour durch Weinberge erfuhren die Gäste, wie hier seit Generationen gearbeitet wird und dass unsere Reben ebenfalls auf deutsch-amerikanischer Freundschaft beruhen. Die Verkostung verschiedener Traubensäfte war dabei ebenso beliebt wie der Spundekäse mit Brezelchen, der Weck-Worscht-und-Käse-Snack oder die Traktorfahrt durch die Weinberge. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Frau Friedrich, die als rheinhessische Wein- und Kulturbotschafterin den Tag wesentlich geprägt und geplant hat.
Am Dienstag ging es dann über die deutsche Grenze bis nach Straßburg, „die deutscheste Stadt Frankreichs“. Nach einer Fahrt im Touristenbähnchen, die uns die Geschichte der Stadt näherbrachte, hatten die Teilnehmer*innen ausreichend Zeit, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden und die ein oder andere französische bzw. elsässische Spezialität zu kosten. Anschließend besuchten wir zusammen das Europäische Parlament und erfuhren mehr über die Arbeit und Bedeutung der EU.
Am Mittwoch verschlug es uns erneut nach Mainz. Dieses Mal lernten wir die Stadt aus einer neuen Perspektive kennen, denn es ging nicht auf den Lerchenberg, sondern in die Altstadt. Da Mainz als Geburtsstadt des Buchdrucks gilt, blieb natürlich ein Besuch im Gutenbergmuseum nicht aus. Dort bestaunten die Schüler*innen Originaldrucke und probierten sich in der Druckwerkstatt selbst an der alten Technik. Ursprünglich war im Anschluss eine ergänzende Stadtrallye geplant, allerdings haben wir das Programm aufgrund der außergewöhnlich hohen Temperaturen angepasst, um auf längere Aufenthalte in der Hitze und direkten Sonne zu verzichten. So blieb genug Energie, um den Tag dennoch in guter Stimmung zu genießen.
Zwischen unseren Exkursionen nahmen die amerikanischen Schüler*innen natürlich auch am Unterricht teil und stellten fest, wie unterschiedlich und gleichzeitig ähnlich der Schulalltag auf beiden Seiten des Atlantiks sein kann. Auch unsere Schüler*innen bekamen viel über das amerikanische Leben erzählt – vom Schulspirit über den Pana Panther bis zu den Lieblingssnacks in der Cafeteria. Auch der Besuch des Schulfests am Donnerstag bot eine weitere Gelegenheit, sich durch den USA-Austauschstand mit der gesamten Schulgemeinschaft auszutauschen und ins Gespräch zu kommen.
Der letzte Schultag am 4. Juli endete mit einer großen abendlichen Abschiedsfeier, die natürlich nach amerikanischem Vorbild ganz im Zeichen der US-amerikanischen Unabhängigkeit stand. So wurde gegrillt, gegessen, Musik gehört, Spiele gespielt und bis spät abends getanzt. Die wunderschöne Lokation, das Weingut Lindenhof, stellte uns dankenswerterweise Familie Unger, sodass unsere Feier auch den passenden räumlichen Rahmen finden konnte.
Das letzte Wochenende war noch einmal der Gastfamilienzeit gewidmet, bevor es am Sonntagmorgen zum Abschied am Wörrstädter Bahnhof kam. Zwar flossen reichlich Tränen, doch war allen klar: Diese zwei Wochen haben Freundschaften gefestigt und Brücken gebaut, die noch lange Bestand haben werden. So hieß es am 6. Juli entsprechend auch nicht „Tschüss“, sondern „auf Wiedersehen“!
Unser erster GAPP-Rückaustausch war ein voller Erfolg. Wir haben in der gemeinsamen Zeit nicht nur viel voneinander gelernt, sondern auch gemeinsam gelacht, gefeiert und die Schönheit unserer Region erkundet. Unser GAPP-Austausch hat gezeigt, wie wertvoll internationale Begegnungen für junge Menschen sind. Gleichzeitig freuen wir uns schon jetzt auf die nächsten Kapitel unserer transatlantischen Freundschaft.
An dieser Stelle möchten wir noch einmal betonen, dass ein solches Programm ohne die vielen engagierten Menschen nicht möglich gewesen wäre. Ein herzlicher Dank gilt den Gastfamilien, die ihre Türen und Herzen geöffnet und unseren Gästen ein Zuhause auf Zeit gegeben haben. Ebenso danken wir den beteiligten Kolleginnen und Kollegen sowohl in Wörrstadt als auch in Pana, den Unterstützern im Hintergrund, der Schulleitung und allen, die durch Organisation, Begleitung oder einfach durch ein offenes Lächeln zum Gelingen beigetragen haben.