Am Morgen des 19.11.2025 wurden in Wörrstadt zehn weitere Stolpersteine verlegt. Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt und leichtem Nieselregen kamen rund 50 Menschen in der Friedrich-Ebert-Straße zusammen, um der jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu gedenken, die während der NS-Zeit verfolgt und vertrieben wurden.
Das Projekt ist erneut eine Zusammenarbeit der Arbeitsgruppen „Juden in Wörrstadt“ und „Juden im Alzeyer Land“, der Stadt Wörrstadt sowie der Georg-Forster-Gesamtschule. Unter dem Titel „Stolpersteine 2.0“ arbeitet inzwischen die zweite Schülergeneration an den Recherchen. Die Jugendlichen bereiten die Biografien vor, treffen Expertinnen und Experten und begleiten die Verlegung vor Ort.
Stadtbürgermeister Ingo Kleinfelder betonte bei seiner Ansprache die Aktualität und Bedeutung des Projekts. Auch Schulleiterin Beate Derr lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler und freute sich über die Fortführung der Arbeit, die im vergangenen Jahr begonnen hatte. Joanna Wroblewska-Nell als Vertreterin der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz würdigte ebenfalls den Einsatz und lud die GFG-Projektgruppe zu einem Besuch in die Mainzer Synagoge ein. Ein besonders bewegender Moment entstand, als Angehörige der jüdischen Familie Herzog aus den USA die Lebensgeschichten ihrer Vorfahren selbst vortrugen.
Die neuen Stolpersteine wurden erneut vom Künstler Gunter Demnig verlegt, der seit Jahrzehnten europaweit über 120.000 Steine gesetzt hat.
Die neuen Stolpersteine befinden sich in der Friedrich-Ebert-Straße 64, der Pariser Straße 70, der Hermannstraße 20 und der Mühlbachstraße 12. Sie sollen daran erinnern, dass Freiheit und Menschenwürde geschützt und bewahrt werden müssen – gerade heute.



