Packendes Live-Hörspiel des Chawwerusch Theaters an der Georg-Forster-Gesamtschule Wörrstadt

Eine Stunde lang gespannte Stille. Über hundert Schülerinnen und Schüler der 10. und 12. Klasse verfolgen die außergewöhnliche Inszenierung des Romans „Jugend ohne Gott“ durch das Chawwerusch-Theater. Ödön von Horváth schildert die „seelenlose Verfassung“ der Jugend im Nazi- Deutschland aus der Sicht eines Lehrers, der in die Geschehnisse hineingezogen wird, selbst in Gewissenskonflikte gerät und Zivilcourage zeigen muss.

Auf der Bühne in der Aula der Integrierten Gesamtschule agieren an diesem Morgen nur zwei Personen: der Schauspieler Stephan Wriecz und der Musiker Peter Hinz. Beide erwecken die Handlung und die Figuren des Romans mit der Stimme bzw. mit Instrumenten zum Leben. Unterstützt durch den Techniker Kim Acker schaffen die beiden Künstler ein Hör- und Seherlebnis der ganz besonderen Art. Während der Schauspieler vorne am Mikrophon durch seine variantenreiche Stimme und die Art des Sprechens die Figuren auftreten und miteinander agieren lässt, spielt der Musiker auf verschiedenen Instrumenten, nimmt Geräusche und Stimmen auf, vervielfältigt sie zu Loops und Klangteppichen und lässt so Handlungsräume und Emotionen in den Köpfen der Zuschauer und Zuhörer entstehen.

In der anschließenden Nachbesprechung werden Fragen zur Inszenierung, aber auch Fragen zu den Themen Zivilcourage und Demokratie diskutiert. Schulleiterin Beate Derr erläutert, warum sie es wichtig fand, dieses Stück, das im Rahmen der Kriminalprävention von der Landesregierung RLP gefördert wird, an der Schule zu zeigen: „Demokratie, das sind unsere Werte, die von jedem Einzelnen gelebt werden und für die man mit Zivilcourage eintreten muss.“ Nach einem herzlichen Dankeschön und langem Applaus für das Ensemble verlässt ein sichtlich beeindrucktes junges Publikum die Aula; das Erlebte wirkt nach.