Am Mittwoch, 23.05., fand die Werkstattschau unserer Oberstufe statt. DS- und BK-Kurse des 11. und 12. Jahrgangs hatten sich dem komplexen Thema „Retro, Betroffen, Offen – Ränder Unserer Gesellschaft“ gestellt und präsentierten nun ihre Ergebnisse ab 18:00 Uhr in unserer Aula.

Die Schüler des 11er DS-Kurses von Herrn Haardt glänzten und beeindruckten in den Rollen eines Episodenstückes, das in den 80-iger Jahren spielt. Die Figuren des Stückes werden konfrontiert mit Raub, Belästigung, häuslicher Unterdrückung, sexueller Ermächtigung und Mobbing. Diese menschlichen Verwicklungen werden zur Szenerie moralischer Erwägungen für Engelchen, Teufelchen und deren Lehrlinge.

Der 12. Jahrgang sorgte in der „Kunst-Pause“ gegen Spenden für Getränke und Brezeln.
Zu bestaunen gab es die Vitrinen-Installationen des 12er BK-Kurses von Frau Trösch-Schneidereit mit dem Titel „Wir drehen uns im Kreis“. Der Witz und die ausgeklügelte Idee der zunächst unscheinbar daherkommenden Objekte erschloss sich häufig erst auf den zweiten Blick. Konsequenzen unseres ökologischen Handelns wurden uns hier zugespitzt aufgezeigt – präsentiert in schuleigenen, orangenen Retro-Vitrinen!
Die Architektur-Modelle des 12er BK-Kurses von Frau Reiß mit dem Titel „Retrospektive in die Gegenwart“ wurden jeweils durch i-pad-Videos erläutert. Bauwerke von Weltformat wurden hier in die Zukunft weitergedacht und handwerklich sehr aufwendig und detailverliebt in Miniaturformat ausgearbeitet.

Nach der Pause ging es weiter mit dem 11er DS-Kurs von Frau Derr: Die Figuren des Stückes trafen in einem Wartezimmer zusammen, in dem nun unterschiedliche Mini-Dramen ihren Lauf nahmen. Ein verbindendes Element war der kreative Umgang mit dem Requisit Zeitung. Die Spielfreude des Kurses und die erstaunliche Spielpräsenz zeigte sich dann auch durch ein Mini-Drama, das als Emotional-Replay in unterschiedlichen Emotionslagen „durchdekliniert“ wurde. Das Drama um den kranken und letztlich toten Grafen wurde so zum Anlass ausgelassener Belustigung, tiefer Trauer und anderer Spielvarianten, wie Zeitraffung oder Slow-Motion.

Den Abschluss des Abends bildete das Tanz- und Bewegungsstück des 12er DS-Kurses von Herrn Haardt. Wie der Titel „Neue Mitte – alte Ränder?“ schon vermuten lässt, kreiste die Thematik um den Umgang unserer Gesellschaft mit ihren selbst produzierten Rändern. Die Dynamik der Leistungsselektion – ein bestimmendes Prinzip und Merkmal unserer Gesellschaft – wurde in bewegten Bildern eingefangen. Beeindruckend war die Präsenz der Schüler. Hierdurch gelang es ihnen, allein mit den Mitteln der Bewegung, kleine Geschichten zu erzählen, größere Zusammenhänge anzudeuten und das Publikum zu berühren.

Besonderer Dank geht an dieser Stelle an unser Hausmeister-Team Heiko Schneider und Mike Spuler, die uns einen solchen Abend durch ihre Kooperation, Unterstützung und tatkräftige Arbeit überhaupt erst möglich machen.

Nach diesem schönen Abend blicke ich schon mit Vorfreude ins nächste Schuljahr, in dem wir diese feine Tradition unserer Schule fortsetzen möchten. Wie immer sind die Kollegen insbesondere der künstlerischen Fächer herzlich eingeladen, hier mitzuwirken. Die Erfahrung der Schüler, eigene Ideen zu entwickeln, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und weiterzuentwickeln, sie als tragfähig und wirkungsvoll zu erleben, ist eine Erfahrung, die – davon bin ich überzeugt – nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.