Die Studienfahrt nach Prag begann am 01. September mit der Busfahrt nach Prag.

Als wir gegen 15 Uhr in Prag an unserem Hotel angekommen sind, haben wir uns in Zimmergruppen aufgeteilt und unsere Zimmer bezogen. Um 18 Uhr gab es dann Abendessen. Nach dem Abendessen hatten wir Freizeit und konnten unsere Umgebung bereits etwas erkunden. Da unser Hotel außerhalb von der Prager Innenstadt lag, konnten wir Prag noch nicht besichtigen.

Am Montag haben wir eine Stadtführung durch Prag gemacht. Wir sind von unserem Hotel aus, mit der U-Bahn, in die Innenstadt von Prag gefahren. Als wir am Wenzelsplatz angekommen sind, wurde der Jahrgang in drei Gruppen aufgeteilt, in denen wir dann die Stadt mit einem Stadtführer erkundet haben. Unsere Tour startete am Wenzelsplatz. Vom Wenzelsplatz sind wir durch verschiedene Gassen gelaufen, bis wir vor einem auf dem Kopf gedrehtem Pferd standen, welches von der Decke hing. Das Pferd ist ein Kunstwerk von David Czerny. Von dort aus sind wir weiter durch die Prager Neustadt gelaufen, bis wir an einer weiteren Sehenswürdigkeit standen: dem Kopf von Franz Kafka aus Edelstahl.  Von dem Franz Kafka Kopf aus sind wir weiter durch die Prager Innenstadt gelaufen, bis wir vor dem Gemeindehaus standen. Danach sind wir in die Altstadt von Prag gelaufen, bis wir am jüdischen Viertel ankamen, in dem die älteste Synagoge von ganz Europa steht. Nach dem jüdischen Viertel sind wir schon fast an unserem Ziel gewesen. Wir sind noch an der Karlsuniversität vorbeigelaufen, bis wir an der Karlsbrücke ankamen. An der Karlsbrücke hat dann auch die Stadtführung geendet und wir hatten den restlichen Tag Freizeit (Alexander Bernhard)

Moldau: Ein Fluss in der Hauptstadt

(Viktor Oberbeck & Thilo Danner)

Museen-Tag

Nationalgalerie

Am Dienstag den 3.9.2019 besuchten wir im Rahmen unsere Klassenfahrt die Nationalgalerie in Prag. Da die Nationalgalerie zu umfangreich und groß ist, um alles an einem Tag anzuschauen, haben die Lehrer beschlossen, nur die Abteilung „moderne Kunst“ im zweien und dritten Stock anzuschauen. Das Museum war sehr minimalistisch gestaltet und die Räume waren ziemlich groß. Es hat mir sehr gut gefallen, dass die Umgebung an die Kunstwerke angepasst waren wie zum Beispiel bei dieser Skulptur (vgl. Bild 1). Auch die Vielfalt der Kunstwerke hat mich überrascht, da sehr viele unterschiedliche Genres ausgestellt waren; so gab es beispielsweise Bleistiftzeichnungen der Architektur, pointillistische Bilder, Öl Gemälde, Skulpturen, Videos, Möbelstücke, perspektivische Ansichten von Häusern und vieles mehr. Man konnte die Bilder sehr nah anschauen, ohne noch mal eine Scheibe oder Absperrung davor zu haben; sogar bei den Skulpturen konnte man so nah ran gehen wie man wollte. Bei den Gemälden war dies sehr interessant zu sehen, auf was die Bilder gemalt wurden und mit welchen Materialien. Besonders gut gefallen haben mir die Portraits mit einer schwachen und milden Farbgebung und besonderer Malweise (vgl. Bild 2). Diese Bilder sind schlicht und einfach gehalten, aber wirken trotzdem nicht langweilig, sondern freundlich und außergewöhnlich. Ein weiteres Bild, was mir sehr gut gefiel, ist das Gemälde „Friends“ aus dem Jahr 1923 von Jan Zrzavy. (vgl. Bild 3) Die düstere Stimmung, die mit dunklen und weichen Farben geschaffen wurde, wird noch mal verstärkt mit dem traurigen Gesichtsausdruck der linken Frau. Ein weiterer Aspekt, der mir an diesem Bild gefällt ist, dass die Lampe wirklich die Wirkung hat, sie würde leuchten. Jedoch wirkt das Licht immer noch angepasst an das Bild und hat eine warme Wirkung. Ich hätte mir gewünscht, dass es neben dem Namen des Künstlers und dem Titel auch noch weitere Informationen zu der Intension des Künstlers gäbe. Es ist zwar sehr gut, wenn man sich selbst seine eigenen Gedanken zu dem Kunstwerk machen kann ohne beeinflusst zu werden, jedoch wäre es für mich trotzdem interessant, auch eine Information zu haben, was der Künstler selbst aus seinem Kunstwerk heraus liest und mit welchen Hintergrund er es erschaffen hat (Ellen Trampusch).

Franz-Kafka-Museum

Im Hof vor dem Museum und der Bibliothek mit einer großen Anzahl von Kafkas Werken war zwar ein Brunnen, der zwei urinierende Männer darstellte und mich die Kultur dieser Attraktion in Frage stellen ließ, aber der Eindruck von mir veränderte sich schlagartig im Innenraum des Museums. Wer kein großer Freund der Dunkelheit ist, wird sich vermutlich nur in der Bibliothek wohlfühlen, aber mir hat die Machart des Museums sehr zugesagt. Auf zwei Etagen verteilt findet man in chronologischer Reihenfolge seine Tagebücher, Briefe oder die größte Ansammlung seiner Erstausgaben. Außerdem sind alle Schriftstücke wie auch Fotografien, die er machte, ausreichend beleuchtet und es gab auch zwei unterschiedliche Kurzfilme in Zonen mit besserer Beleuchtung, in denen Strichmännchen vorkommen.

Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 in Prag geboren und starb schon einen Monat vor seinem 41. Geburtstag in Kierling an Herzversagen. Schon sieben Jahre zuvor erkrankte er an einer Lungentuberkulose, die in seinen letzten sieben Jahren auf den Kehlkopf überging. Über diese Krankheit berichtete er auch in seinen Briefen „Manchmal scheint es mir, Gehirn und Lunge hätten sich ohne mein Wissen verständigt. ‘So geht es nicht weiter’ hat das Gehirn gesagt und nach fünf Jahren hat sich die Lunge bereit erklärt, zu helfen“.

Er stammte von jüdischen Eltern ab und begegnete dieser Religion mit Skepsis „Leute, die in einer besonders reinen Form Juden sind, weil sie nur in der Religion, aber ohne Mühe, Verständnis und Jammer in ihr leben. Sie scheinen sich aus jedem einen Narren zu machen, lachen gleich nach der Ermordung eines edlen Juden, verkaufen sich einem Abtrünnigen (…)“.Außerdem hatte er ein konfliktreiches Verhältnis zu seinem Vater, das er oft in seinen literarischen Werken unterbrachte.

Sein Vater kam aus ärmlichen Verhältnissen und musste sich alles selbst aufbauen, weswegen Franz Kafka Verständnis für ihn hatte. Jedoch war sein Vater aus Kafkas Sicht nahezu cholerisch und etwas brutal und er verwaltete das vom ihm erwirtschaftete Vermögen für seine Nachfahren sehr streng „Du kannst ein Kind nur so behandeln, wie Du eben selbst geschaffen bist, mit Kraft, Lärm und Jähzorn und in diesem Fall schien Dir das auch noch überdies deshalb sehr gut geeignet, weil Du einen kräftigen mutigen Jungen in mir aufziehen wolltest“.

(Niklas Loos)

Prager Burg

Am Dienstagnachmittag haben wir die Prager Burg besichtigt. Sie wurde im 9. Jahrhundert errichtet und ist eine Höhenburg. Die Burg ist in sehr guten Zustand, jedoch wurde sie stark verändert, da jeder Baustil der verschieden Jahrhunderte seine Spuren hinterlassen hat. Sie war der Sitz zweier Kaiser des heiligen römischen Reiches und ist heute die Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik. Um zur Burg zu gelangen, muss kann man viele Treppen aufsteigen. Die Plattform vor der Burg ist riesig und man hat einen perfekten Ausblick auf die Karlsbrücke und die Prager Altstadt. Die Prager Burg ist eines der größten touristischen Ziele Tschechiens. Auf den Burghöfen sind Gardisten, aber auch die Polizei Tschechiens vertreten. Es gibt auch einen Bauplan der Prager Burg, um sich zurechtzufinden. Von der Prager Burg gelangt man auch zum goldenen Gässchen (Jenny Stellwagen, Pauline Schaum)

Ausblick zur Karlsbrücke

Ausblick auf einer der Höfe

Goldenes Gässchen

Das Goldene Gässchen

Das Goldene Gässchen oder auch Alchimistenstraße oder Goldmacherstraße ist ein kleines aus bunten Häusern bestehendes Gässchen, das bei den Touristen in Prag sehr beliebt ist. Es befindet sich an der Innenmauer der Prager Burg, genauer zwischen der nördlichen Burgmauer und dem Burggrafenpalast.  Begrenzt ist es durch zwei Türme, dem Weißen Turm im Westen und die Daliborka im Osten. Einer Sage zufolge gelangte es zu Berühmtheit, da unter der Aufsicht von Kaiser Rudolf II. Alchimisten gewirkt haben sollen, die für ihn künstliches Gold und den Stein der Weisen herstellten haben sollen. Die Häuser stammen aus dem 16. Jahrhundert und dienten als die Unterkünfte für die Burgwachen, rote Schützen, Kaiser Rudolfs II.. Der Platz war knapp, denn er hatte 24 Wachleute, weshalb die Häuser sehr klein gebaut wurden. Später zogen dort vor allem Goldschmiede ein, wodurch die Gasse wahrscheinlich ihren Namen erhielt. Im 19. Jahrhundert waren die Häuser ziemlich verfallen und es lebten nur Leute dort, die keine andere Wahl hatten. Nennenswert ist auch, dass zwischen 1916 und 1917 der Schriftsteller Franz Kafka im Haus Nr.22 lebte und an seinen Werken arbeitete. In den Jahren 2010 bis 2011 wurde das Gässchen umgebaut und berichtet nun in neun von sechzehn Häusern das Leben zu dieser Zeit. Mittlerweile ist die Gasse unbewohnt und dient mit einigen Häusern als Dauerausstellung, Souvenirläden und Cafés (Luisa Greim).

Ausflugstag-Tag

Wanderung im Prager Umland

von Karlštejn nach Srbsko (Adrian Weyrich)

Kafkaeske Assoziationen im Prager Zoo

Wohin?

Es herrscht Verwirrung. Das kleine Becken scheint fast komplett dunkel zu sein, wären nicht die zwei kleinen Lämpchen am Rand, die es den Fischen ermöglichen sich Unterwasser vorzutasten. Mehrere Zweige und Blätter verhindern den Durchblick, die Fische müssen immer wieder um sie herum schwimmen. Kein Fisch folgt dem anderen, alle bewegen sich in unterschiedliche Richtungen, aber hat überhaupt jemand von ihnen ein Ziel? Immer wieder versuchen einige, die Oberfläche zu erreichen, um kurz aus dem Wasser herauszublicken, doch dies dauert nicht lange an. Schnell verschwinden sie wieder in der Dunkelheit des Aquariums. Obwohl sich viele Fische ähnlich sehen, verhalten sie sich unterschiedlich. Jeder Fisch in dem Schwarm ist individuell, jedoch scheinen nur die wenigsten eine Idee zu haben, wohin sie schwimmen. Dieser Gedanke ist berechtigt, denn viel Freiheit wird den Fischen in ihrem Aquarium nicht geboten. Tag für Tag bewegen sie sich in demselben Raum, es scheint fast eine Routine, ein Rhythmus, entstanden zu sein. Was würde wohl passieren, wenn man die Fische in offene Gewässer gibt, ohne ihnen vorher erklärt zu haben, wie das Leben dort funktioniert? Sie wissen nur in ihrem Aquarium zu überleben, denn dort verbrachten sie ihre meiste Zeit.

Jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit erhalten die Fische ihr Futter, welches sie brauchen, um weiter in ihrem Aquarium schwimmen zu können. Doch was würde passieren, wenn sie dies ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr erhalten würden? Würden sie alle sterben oder wüssten sie sich selbst zu helfen? Hat ihnen jemals jemand gezeigt, wie es funktioniert, auf eigene Faust zu überleben? Nein, wahrscheinlich nicht. Nicht mehr lange wird es dauern, bis die Fische ihr Aquarium verlassen werden. Sind sie dazu überhaupt in der Lage, oder bemerken sie den Zeitdruck gar nicht, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt sind, ihrer Routine nachzugehen und im Becken ihre Runden zu schwimmen? Früher oder später wird es soweit sein und ab diesem Zeitpunkt liegt es an jedem Fisch selbst, ob er bereit ist, im offenen Meer zu schwimmen und sich neuen Abenteuern zu stellen, oder sich in das nächste Aquarium zu begeben, in dem er sich zumindest für einen bestimmten Zeitraum sicher sein kann, zu überleben (Lea Wiesner).

Mäuse und Menschen

Unser System ist genauso aufgebaut wie der Käfig und das Verhalten dieser Mäuse.

Es ist viel zu wenig Platz für viel zu viele Menschen. Das Problem sind nicht die Menschen oder der Platzmangel, sondern wie wir damit umgehen. Wir sind wie die Mäuse, das einzige was uns von ihnen unterscheidet ist der Fakt, dass wir Menschen etwas daran ändern könnten und die Mäuse nicht, da ihnen die Fähigkeit sich zu wehren fehlt. Das Glas vor dem Käfig sowie die Wände sind, das was uns vor der Realität und der Wahrheit abhält. Die Mäuse sehen nur das was ihnen erlaubt ist zu sehen. Aber bei Menschen ist es doch anders? Wir können doch alles sehen, was wir wollen und frei entscheiden? Die Antwort ist leider nein. Zwar ist es für uns möglich alles zu sehen und zu hinterfragen, doch oft glauben und sehen wir nur, was wir sollen oder wollen. Dieser „Tunnelblick“ verhindert zwar, dass wir von unserem Weg abkommen, doch was, wenn es der falsche ist. Soweit denken wir aber nicht, da wir nur damit beschäftigt sind, uns in unserer eigenen eingeredeten Realität zu beweisen. Nach längerem Beobachten konnte ich eine Maus sehen, welche sehr hilflos auf einem Ast saß und sich gerade so oben halte konnte. Als nach einiger Zeit eine andere Maus auch versuchte, auf den Ast zu gelangen, stieß die Maus, welche von Anfang an da war, sie einfach herunter, um selber dort bleiben zu können. Bezieht man das auf die Gesellschaft, fällt schnell auf, wie gleich Mensch und Tier sich doch sind, wenn es um das eigene Wohl geht (Annina Felten).

Typische Speisen aus Tschechien

Tschechisches Essen ist grundlegend deftig und lastig an Fleisch. Bekannt ist die Küche durch zum Beispiel Schwein- und Rinderbraten oder auch durch die oftmals dazu servierte Beilage, Knödel. Die Knödel können aber auch als Nachtisch/Dessert auf der Speisekarte erscheinen mit süßen Zutaten. Ein weiteres Gericht was nicht zu vergessen ist, ist Rindergulasch, welches mit oder ohne Knödel gegessen werden kann. Tschechische Restaurants abseits von den Touristen, sind ganz im urigen Stil:

Nicht zu vergessen ist das Weltbekannte tschechische Bier. Zudem hat ein Deutscher das heute bekannte Pils in Tschechien gebraut und bekannt gemacht. Auch haben die Tschechen den höchsten Bier pro Kopf Verbrauch weltweit, er liegt bei ca. 140l. Deutschland im Vergleich hat einen Wert von 105l (Maurice Potier).

Theresienstadt

Am Donnerstag besuchten wir das Konzentrationslager Theresienstadt, welches im Rahmen der Nazi-Propaganda als „Vorzeigelager“ inszeniert wurde. Dem heutigen Besucher macht es bewusst, wie wichtig die Erinnerung an die Schrecken des Nationalsozialismus auch heute noch ist.

Das gute Wetter der letzten Tage war einem grauen Himmel und kaltem Wind gewichen. Auf dem Hauptparkplatz verteilte Imbissstände, die gekühlte Getränke und Pommes verkaufen, und zwei Souvenirläden wirkten in Anbetracht der Geschichte dieses Ortes fehl am Platz, fast schon zynisch.

Theresienstadt ist aufgeteilt in das Ghetto und das Gestapogefängnis. Vorbei an einem Friedhof und über den Wassergraben durchquert man die Befestigungsmauern und befindet sich im Innenhof der kleinen Festung, welche ab 1940 als Gefängnis genutzt wurde. Durch ein Tor mit der Überschrift  „Arbeit macht frei“ gelangt man in den ersten Gefängnishof und die dazugehörigen Zellen. Auf dreistöckigen Holzbetten, ohne Matratzen oder Decken und mit nur einer Toilette und einem Waschbecken (ohne fließendem Wasser) wurden in diesen Zellen um die 100 Menschen untergebracht (siehe Bild). Politische Gegner waren häufig in Einzelzellen ohne Fenster inhaftiert. Im weiteren Verlauf der Führung kommt man in einen großen, offenen Duschraum. Es ist der einzige der gesamten Anlage und es gab auch hier nur kaltes Wasser. Zudem war eine Krankenstation mit 8 Betten vorhanden. Insassen wurden nur medizinisch versorgt, wenn sie z.B. durch eine Ingenieursausbildung als besonders wichtige Arbeitskräfte galten.

In einem alten Kinosaal wird ein etwa 20minütiger Film gezeigt, welcher aus einem Nazi-Propaganda Film, der Theresienstadt als „geschenkte Stadt“ für die Juden darstellt, und Zeichnungen von Insassen, welche die grausame Realität zeigen, zusammengeschnitten ist.

Insgesamt wurden etwa  32.000 politische Gegner  und Juden bis zum Kriegsende in der kleinen Festung  eingesperrt. Von ihnen starben 8.000 nach Deportationen in Vernichtungslager, 2.600 im Lager an Folgen von u.a. Krankheiten und Folter, weitere bei Hinrichtungen gegen Ende des Krieges. 140.000 weitere Juden waren im Ghetto untergebracht, 87.000 von ihnen wurden nach Auschwitz-Birkenau deportiert, nur 3.800 überlebten (Text: Mira Wittig).